Aller.Land am Beispiel von 3 Referenzgemeinden in der Entwicklungsphase 2024/25 und in allen 20 Gemeinden aus Itzehoe-Land in der Umsetzungsphase 2025-2030. Multifunktionale Räume für Gemeinschaften, kommunal und interkommunal, für gemeinschaftliche Aktionen, für beteiligungsorientierte künstlerische Interventionen in unserem ländlichen Raum. Eine Sammlung von Geschichten des Gelingens für ein Zukunftsarchiv der Gemeinden im Amt Itzehoe-Land. Wir beteiligen uns an der Entwicklungsphase des Programms Aller.Land.
Wir nehmen Teil am dörflichen Leben, sind mit den Akteuren auf Spurensuche in deren Netzwerken und sozialen Räumen. Wir sind zu Gast bei Familien, bei Vereinen und Verbänden. Wir finden Geschichten und Zeitzeugnisse, erleben die Orte der Gemeinschaft und freuen uns über Beteiligungen auch aus der lokalen Wirtschaft.
Wir sehen hin, was schon vorhanden ist und verstehen die regionalen Identitäten. Die Region verknüpft sich in den Geschichten des Gelingens und den gemeinsamen Aktionen und multifunktionalen Begegnungsräumen. Den Fortlauf unserer Beteiligung am Programm Aller.Land denken wir nicht vom Produkt her, wir denken in prozessualen Einheiten. Programm und Beteiligung sind eine lernende Symbiose.
Die beiden folgenden Stufen zeigen die Prozessroute der Konzept-Entwicklungsphase. Die Fördergeber erwarten, dass der Prozessverlauf flexibel ist, gemeinschaftlich entwickelt wird und daraus ein lernendes Konzept entsteht. Deshalb wird vom Konzept her gedacht – nicht vom Produkt her.
In der ersten Phase (Feb/März, MINT) – der Vorbereitung, wurden die Gemeinden von Itzehoe Land gesichtet, dazu recherchiert und sich mit der Amtsdirektion abgestimmt.
Die zweite Phase (April-Juli, ROSA) bedeutet: Vorstellen, Kennenlernen der Gemeinden und Akteure, Orientierung und Abläufe skizzieren.
Die dritte Phase (August bis Oktober, GRÜN) spiegelt die Spuren von Geschichten des Gelingens, Partnerschaften und interkommunale Navigation. Zusätzlich wurde und wird die Rückkoppelung zur Amtsdirektion und zur Politik hergestellt.
In der vierten Phase (November-Dezember, VIOLETT) geschieht die Auswertung, werden die ländlichen Räume digital mit den erarbeiteten Inhalten in 3-D modelliert, vor Ort allen Beteiligten präsentiert und die Bewerbung für die Umsetzungsphase beim Fördergeber entwickelt.
Für die Steuerung unserer Beteiligungsarbeit beziehen wir uns auf die 15 Leitthesen des Deutschen Kulturrats zur Kulturellen Identität. Hieraus haben wir uns 5 für dieses Projekt wichtige Ansätze herausgesucht, die einen Orientierungsrahmen für die Prozessentwicklung sichern. Es sind im Einzelnen:
• Debatte und Streitkultur
• Religion im öffentlichen Raum
• Einwanderungsland Deutschland
• Bürgerschaftliches Engagement
• Geschichte und Gedächtnis.
Wir bereiten dazu entsprechende Video-Clips zum besseren Verständnis vor für die einzelnen Kulturvorhaben und Interventionen. Sie werden in der digitalen Modellierung unseres ländlichen Raums abrufbar sein. Hier findet sich der Kern unserer Beteiligung an Aller.Land. Es handelt sich nicht um ein reines Kulturprogramm. Gefordert ist ausdrücklich Demokratiearbeit, regionale Entwicklung und politische Bildung. Darin liegt einer unserer Schwerpunkte. Die Förderung der beteiligungsorientierten Kulturvorhaben (weiterer Schwerpunkt) ist in jedem einzelnen Vorhaben ebenfalls vorhanden.
Zur Zeit befinden sich in unseren Referenzgemeinden die Erprobung herausragender Anwendungen in multifunktionalen Räumen. In dieser Phase bauen wir auf eine Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Lübeck, fragen nach spielerischen Ansätzen von Demokratie in den KiTas unserer Referenzgemeinden, lassen das industrielle wie auch immaterielle Kulturerbe sprechen und öffnen uns ganz und gar den Bedarfen und Ideen der Jugend im ländlichen Raum.
An dieser Stelle halten wir inne, um genau hier wieder fortzufahren, wenn unser Antrag und unser Konzept für die Umsetzungsphase dem Fördergeber in Berlin vorliegen. Wir freuen uns auf den Besuch der Jury des Fördergebers Anfang 2025.