Bildung wie auch das Lernen lebt von der Wissensproduktion im kontinuierlichen Austausch von Theorie und Praxis - von Anwendung und Interesse. Steht diese Wissensproduktion unter künstlerisch kreativem Einfluss, könnte eine entsprechende Wissensvermittlung zu einer sogenannten kulturellen Bildung führen. Mitarbeit und soziokulturelles Angebot im KulturBahnhof Viktoria tragen zu einer Beschleunigung und Vertiefung dieses Wissenstransfers bei.
SozioKultur im KulturBahnhof Viktoria ist auch immer aktive Bildungs- und Lernarbeit - durch Teilhabe an den Medienwelten, durch Teilnahme und Aufbau einer WerkstattKultur zu Plakatkunst, Holzbildhauerei oder Fassadenfilm beispielsweise - durch Beteiligung aller an der Ressource Wissen. Arbeitsgruppen formieren sich und tagen wöchentlich im offenen Kreis - mitmachen kann jeder.
Insbesondere dem sogenannten Laienwissen kommt hier eine besondere Rolle zu. Ansatz und Inspiration der Arbeit im KulturBahnhof Viktoria beziehen sich auf das Prinzip des immer noch unterschätzten Wissens der Laien in der modernen Citizen Science Bewegung. Soziokulturelle Arbeit im Viktoria-Bahnhof versteht sich als Teil dieser Bewegung, die Dank der Unterstützung so vieler Freiwilliger einen enormen Aufschwung erlebt hat. Beteiligung für alle, Teilhabe an Wissen und Kultur - Bildung und selbstbewusstes Gestalten durch lebenslanges Lernen (LLL).
„Viele Augen, Ohren und Hände sehen, hören und tun mehr als die 500 000 hauptberuflichen Wissenschaftler, die es in Deutschland gibt“, sagt Johannes Vogel, Chef des Berliner Naturkundemuseums und Leiter der European Citizen Science Association. In zehn Jahren soll es an jeder Uni und jeder Forschungseinrichtung ein Büro für Bürgerwissenschaften geben, fordert er. Auch unsere Viktoria ist solch ein offenes Büro. Zwar noch nicht für die so beschriebenen Bürgerwissenschaften - dafür aber unbedingt für bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung und soziokulturelle Bildung.