Ökologie des Kreises

CitizenScience in der Soziokultur

Was ist Soziokultur? ..... auf jeden Fall mehr als die Summe der Teile .....

Wir bieten an dieser Stelle folgende Einordnung, die unseren Grundmanifesten/Thesen von Vielfalt und Pluralität in der Soziokultur folgen. Die Bedeutung der Soziokultur hat gerade im Hinblick auf die Transformationsprozesse in der Gesellschaft wieder an Bedeutung gewonnen. In unserem Projektfall geht es um die Ernährungswende in Stadt-Land-Abhängigkeit. Es geht um Esskultur und um Nachhaltigkeit der Versorgung. Identifiziert werden Pioniere der sogenannten Transformation in der Ernährung. Gesucht wird natürlich nicht das "Konsumgut" Kultur. Gesucht werden Spuren (traces) sozialer Innovationen, die erst eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung (hier die Ernährungswende) möglich machen. Unser Projekt bedient sich bei dieser soziokulturellen Spurensuche eines für Soziokultur verhältnismäßig neuen Umsetzungsinstruments - der CitizenScience - eine besonders intensive Form der Stärkung von Partizipationskompetenz (Grundanliegen jeder soziokultureller Arbeit) und bedient das Grundanliegen der Bürger und Bürgerinnen, auch auf dem Gebiet der Wissenschaft und Forschung mitreden zu dürfen und beteiligt zu werden. Alle Ergebnisse fließen in den künstlerisch gestalteten Guide am Ende des Projekts.

 

Die "Ökologie des Kreises" ist ein Projekt der CitizenScience in ländlicher Region. Betrachtungsgegenstand sind die Pioniere aktueller Produktions- und Konsumpraktiken im Kreis Steinburg. Darstellung der Vielzahl sehr unterschiedlicher Initiativen, Projekte sowie neuer Produktions- und Konsumpraktiken, die bisher relativ unverbunden nebeneinander stehen. bestenfalls ermöglicht die CitizenScience einen regionalen Überblick zu Pionieren verschiedener Typen sozialer Innovation in Stadt-Land-Beziehung. Mögliche Effekte zielen auf Grüne Stadt sowie Förderung sozialer Innovation und Nachhaltigkeit im Konsum. Am Ende steht ein künstlerisch gestalteter Guide zum Nachhaltigkeitskreis Steinburg.

Mehr Grün für die lebendige Stadt - Masterplan Stadtnatur

Bundesumweltministerin Schulze legt Entwurf eines „Masterplans Stadtnatur“ vor: Ein neuer „Masterplan Stadtnatur“ soll die Rahmenbedingungen für Natur in der Stadt deutlich verbessern. Einen entsprechenden Entwurf hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgelegt. Sie schlägt darin 19 Maßnahmen des Bundes vor, die die Arten- und Biotopvielfalt in unseren Städten fördern. Der Entwurf wird nun innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Bundesumweltministerin Schulze: „Der heiße Sommer 2018 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Grün für das Leben in unseren Städten ist. Selbst kleinere Grünanlagen können die Temperaturen im Vergleich zur bebauten Umgebung bereits um 3 bis 4 Grad Celsius senken und so Hitzewellen abmildern. Städtische Grünräume bieten zudem wichtige Lebensräume für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt, wie Insekten und Vögel. Der ‚Masterplan Stadtnatur‘ leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt in unseren Städten, sondern verbessert auch die Lebensqualität für die Menschen.“ Mit dem „Masterplan Stadtnatur“ soll unter anderem ein neuer Förderschwerpunkt für Stadtnatur beim Bundesumweltministerium geschaffen werden. Daneben wird die Integration von Stadtnatur in das Baugesetzbuch und die Stärkung der kommunalen Landschaftsplanung im Bundesnaturschutzgesetz vorgeschlagen. Es sollen Naturerfahrungsräume in den Städten unterstützt werden, damit Kinder und Jugendliche eigenständig Pflanzen und Tieren erleben können.

Masterplan Stadtnatur (Entwurf)
masterplan_stadtnatur_entwurf_bf.pdf
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Food 4.0 - Zukunft der Ernährung

Ist der Kühlschrank leer, ist der nächste Supermarkt nicht weit - scheinbar unerschöpfliche Angebote der Supermärkte wiegen die  Bevölkerung in dem Irrglauben, die Lebensmittelversorgung sei stets gesichert. Statt weiterhin auf globale Produktion/Distribution zu setzen, die sich auf vielfältige Weise negativ auf Klima und Umwelt auswirkt, geht es bei einer nachhaltigen Ernährungsplanung um stadtregionale Ansätze der Lebensmittelerzeugung, ihrer Verarbeitung und  Zubereitung als auch ihrer Entsorgung. Soziale Bewegung lebt durch Geschichten von einem besseren Leben. Sie sind innovative Alternativen zum Ausverkauf unserer Zukunft. Z.B. der FairTeiler,  ein frei zugänglicher Kühlschrank. Überschüssige Lebensmittel sind hier abgelegt und stehen anderen Nutzer/-Innen kostenlos zur Mitnahme zu Verfügung. Kontrollfrage: Wie werde ich morgen gelebt haben, wenn ich heute die Weichen für oder gegen etwas stelle?

 

Wie steht es mit der Zukunft der Ernährung in ländlicher Region? Welche Möglichkeiten könnte es in der Region geben, bis 2030 den Bedarf zu 80% ausschließlich mit regionalen Lebensmitteln zu decken? Welcher Weg führt dort hin - welche Versorgungsstrukturen finden wir in Itzehoe vor? Wir widmen uns vertiefend der Darstellung sehr unterschiedlicher Initiativen, Projekte sowie neuer Produktions- und Konsumpraktiken in unserem Kreis, die bisher relativ unverbunden nebeneinander stehen. Chancen  und Ziele einer "Ökologie des Kreises" -  von Konsum- und Wirtschaftsverhalten, Lebensstil und Versorgungsstrukturen bis zu Wertewandel und Kooperationsoptionen. Das Vertrauen in das bestehende Ernährungssystem ist  nicht zuletzt durch zahlreiche Lebensmittelskandale  vergangener Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Forderungen nach Transparenz und Fokussierung regional hergestellter Lebensmittel werden immer lauter. Im Projekt hierzu künstlerishe Interventionen und eine Ausstellung. Ziel ist ein künstlerisch gestalteter Öko-Guide für unsere Region. Bewusster Konsum und grüne Stadtentwicklung: Steinburg wird zum Nachhaltigkeitskreis.

Das Projekt ist eine Zukunftsschau zum Thema Ernährung im Kreis Steinburg und schafft modellhaft Ansätze für eine wirkungsvolle Umgestaltung unserer Lebensumgebung. Identifiziert werden soll die sogenannte Ernährungswende in Stadt-Land-Abhängigkeit - die Region. Leitbilder für die Region werden entwickelt - konzeptionell und immer (nachprüfbar über die gemeinsame Ausstellung) konkret und bildhaft. Hier könnten Grundlagen zu wichtigen Ankerpunkten und Stellschrauben für eine lebenswerte Umgebung von Stadt und Land geschaffen werden. Mitmachen, sich beteiligen - klug beraten mit all denjenigen, denen die Entwicklung ihres Lebensraums ernsthaft am Herzen liegt. Vielleicht werden sogar Anstöße gegeben für eine institutionelle Verankerung von Beteiligungsmöglichkeiten in der Gemeinschaft von Stadt und Region. Wie handlungsfähig wir tatsächlich sind, entscheidet nicht zuletzt der Beteiligungswille, in welchem Maß das konstruktive Zusammenwirken der einzelnen Stadt-Land-Gesellschaften ihre aktive Teilhabe der BürgerInnen möglich macht:

• In starker Gemeinschaft von Schule, freien Gruppen und bürgerschaftlichem wie künstlerischen Engagement werden erstmals in unserer Region Fragen aufgeworfen zur Entwicklung von Strategien von Zugängen, wie aus vielen Einzelinitiativen zur Ernährung und Biodiversität in Stadt-Land-Bezug Nachhaltigkeit und sogar ein regionales Programm entstehen kann, das "best practise"-Beispiele und Trends auf Wirksamkeit und Zielsetzung prüft und sogar in einer Ausstellung exemplarisch dokumentiert.

• Das Projekt stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Artenvielfalt und Biodiversität der Zukunft gegenüber und trägt dem kulturellen und ökologischen (Natur)Erbe Rechnung. Dies drückt sich in der regionalen Einzelbetrachtung ebenso aus wie in der Bewertung von Lebensmittelsorten.

• Welche Alternativen gibt es zum Fleisch?

• Wieviel Technik und wie viele Prozessstufen in der Verarbeitung sind tatsächlich notwendig?

• Möchten wir uns von diesen Lebensmitteln noch in 30, 50 Jahren ernähren?

 

Zudem leistet das Projekt einen Beitrag zur Wissensvermehrung und Bildung der Verbraucher und stäkt die Selbstgewissheit derselben im Machtgefüge um neue Versorgungsmaßstäbe. Gefordert werden zwar keine Kühe im Stadtpark - dagegen aber breite Solidarität auf Acker, Wiese, städtischen Hinterhöfen  und urbanen Grünflächen.

 Worum geht es?

„Urban demand for cheap food is destroying the planet“. (Steel, Carolyn, 2013: Hungry City)  Die Herausforderung der Ernährungswende findet ihre Nahrung im Engagement zahlreicher Initiativen und Einzelakteuren, deren Gemeinsamkeit sich in diesem Eingangszitat zusammenfasst. Diese Überzeugung vertreten auch zahlreiche KünstlerInnen der Region, deren künstlerischer Anspruch sich in ihrer Auseinandersetzung mit Landkultur und der Bewahrung unserer Natur als Rahmung eines Stadtlebens gesamtgesellschaftlich interpretieren lässt. Ihre spezielle Sicht auf die Welt begleitet das Food-Projekt - in Form von Bildern und  künstlerischen Interventionen an geeigneten Stellen (z.B. im Supermarkt oder einer alten und bedrohten Kleingartenkolonie in der Stadt). Erstmals erfasst und dargestellt wird die Vielzahl sehr unterschiedlicher Initiativen, Projekte sowie neuer Produktions- und Konsumpraktiken, die bisher relativ unverbunden nebeneinander stehen. Im Fokus die Pioniere ökologischer Produktion und die Betrachtung von Flächenpotenzialen -  für eine verantwortungsvolle Ökologie des Kreises Steinburg im weiteren Umfeld Hamburgs  - als regionaler Baustein im Gefüge gesamtgesellschaftlicher Transformation.

Projektaktivitäten und Projektstruktur

 

Fachlich ausgestattet ist das Projekt durch eine Projektleitung (SozioKultur/Stadtsoziologie), Wissenschaftsbegleitung (Hochschule/Stadtplanung) und MedienKunst (freie Künstler). Der Akteurskreis bewegt sich um die 25 Teilnehmer. Arbeitsstufen des Projektes sind • die regional kritische Hinterfragung von herkömmlicher Lebensmittelproduktion und Konsummuster vor dem Hintergrund von Nachhaltigkeit und innovativer Perspektive urban/ländlicher Lebensmittelproduktion • die Identifikation räumlich orientierter Visionen zur Zukunft einer nachhaltigen Ernährung vor der Tür in der Region • Betrachtung gängiger Formen des Konsums • Visionen konzeptioneller Ansätze zum regionalen Lebensmittelbedarf und Deckung beispielsweise bis 2030 zu ca. 80% aus stadt-regionaler Produktion • Sichtung und

Vorbereitung von Ausstellungsexponaten zu Pionieren der Ernährungswende und innovativer Projekte und Initiativen im Bereich Urban Gardening, Lebensmittel-Sharing, LandShare, Essbare Stadt - um nur eine kleine Auswahl anzubieten.

 

Ausstellungsmedien: Print, Bild, Foto, Klang, Musik, Film. Orte der Projektdurchführung: BürgerRaum KuBa-Viktoria (SozioKultur) - Schule(Bildung) - Stadt/Land (Politik) - Studio/Werkstatt/Museum (Kunst). In einem weiteren Schritt werden Räume in Stadt und Land gesondert als FoodScapes betrachtet, die durch Nahrung, Motivation und Gestaltung Träger gesellschaftlicher und kultureller Integration werden: Marktplätze, Markthallen, Umschlagplätze, Flüsse, Felder, Weiden.Dem "Come together" folgt das "Do it together".  Identifikation von Regionalwert im Stadt-Land-Verhältnis. Ziel ist die Entwicklung eines künstlerisch gestalteten Ernährungsatlas  für die Region - querbeet mit zertifizierten,  nachhaltig produzierenden Anbietern - Bottom-Up-Initiativen, Bio-Restaurants, Bio-Supermärkten usw. und ggf. mit regionalen Gutscheinen im Anhang.

 

Orientierung: Das "Klimasparbuch", wie es bereits in Frankfurt, Mannheim, Salzgitter, München, Stuttgart existiert - in unserer Region hingegen relativ unbekannt ist.  Nachhaltiges urbanes Lebensmittelsystem mit übergeordneter Sicht auf das Lebensmittelsystem einer Stadt. Das Projekt zielt den freien Blick hierauf.

 

Projektweg: (1) Vermittlung von Kenntnis über das "globale Bodengedächtnis" (2) Erfassen des regionalen Aufbruchs (3) Lokalisierung der Verantwortung (4) Ausstellung der regionalen Ergebnisse an ausgesuchten Orten: Nichts wird unter den Acker gepflügt. 

 

 

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